
Immer mehr Hundehalter/innen entscheiden sich dazu, ihren Hund vegan zu ernähren. Doch wie sieht es mit der Verträglichkeit und den gesundheitlichen Aspekten aus? Und wie funktioniert eine ausgewogene, vegane Hundeernährung genau? In diesem Blogbeitrag möchten wir diese Fragen beantworten sowie die Vor- und Nachteile einer veganen Hundeernährung beleuchten.
Inhalt
- Ist eine vegane Ernährung für Hunde möglich?
- Warum vegane Hundeernährung?
- Wie kann man eine vegane Hundeernährung erfolgleich umsetzen?
- It’s all about the «Biologische Wertigkeit»
- Fazit
- Du hast eine Frage zum Thema (vegane) Hundeernährung?
Ist eine vegane Ernährung für Hunde möglich?
Ja, eine vegane Ernährung für Hunde ist möglich. Sie sollte jedoch gut durchdacht sein, damit die pflanzlichen Proteine gut vom Körper aufgenommen werden können. Mehr dazu findest du im Kapitel «Biologische Wertigkeit». Zudem vertragen nicht alle Hunde eine vegane Ernährung gleich gut. Je nachdem, was die Vorfahren deines Hundes gefressen haben, kann dein Hund besser mit pflanzlichen Zutaten umgehen oder weniger gut.
Wenn du also auf eine vegane Hundeernährung umstellen möchtest, lohnt sich eine schrittweise Annäherung durch eine Umfütterung sowie das kritische Beobachten des Kotes deines Hundes. Ist dieser stets zu weich oder muss dein Hund aufgrund der höheren Ballaststoffe häufiger aufs Klo, verträgt dein Hund die vegane Ernährung wahrscheinlich weniger gut.
Ganz wichtig: Hunde im Wachstum, sowie trächtige und säugende Hündinnen sollte man nach Möglichkeit nicht rein vegan ernähren, da sie einen erhöhten Nährstoff- und Energiebedarf aufweisen.
Warum vegane Hundeernährung?
Eine vegane Hundeernährung bietet einige Vorteile. Zum einen kann sie für Hunde mit bestimmten Allergien oder Unverträglichkeiten gegenüber tierischem Eiweiss eine gesunde Alternative darstellen. Und zum anderen kann eine vegane Ernährung dazu beitragen, das Risiko für bestimmte Krankheiten wie Übergewicht, Diabetes oder Nierenprobleme zu reduzieren. Die weltweit bekannte Studie von Andrew Knight belegt sogar, dass eine vegane Ernährung Hunde weniger krank macht. Weiter kann eine vegane Ernährung ökologisch und ethisch sinnvoll sein, wenn man bedenkt, wie viele Tiere für die Produktion von Tierfutter leiden bzw. sterben müssen.
Stimmen für die vegane Hundeernährung
Die drei wichtigsten Argumente für eine vegane Hundeernährung:
Umweltfreundlichkeit
Eine vegane Ernährung für Hunde kann dazu beitragen, die Umweltbelastung zu reduzieren, da die Fleischproduktion eine der Hauptursachen für Treibhausgasemissionen und Umweltverschmutzung ist.
Tierwohl
Die Fleischindustrie ist oft mit Tierquälerei und schlechten Lebensbedingungen für Tiere verbunden. Eine vegane Hundeernährung kann dazu beitragen, das Leid der Tiere in der Nahrungsmittelproduktion zu reduzieren. Ausserdem gibt es viele vegane Futtermittel, die aus biologisch angebauten, nachhaltigen und ethisch vertretbaren Quellen stammen.
Gesundheit
Eine gut geplante vegane Hundeernährung kann alle notwendigen Nährstoffe enthalten, die ein Hund für eine gesunde Entwicklung und ein gesundes Leben benötigt. Und wie bereits gesagt: Die Studie von Knight zeigt sogar auf, dass die vegane Hundeernährung sehr gesund ist und vor Krankheiten schützt.
Stimmen gegen die vegane Hundeernährung
Die drei wichtigsten Argumente gegen eine vegane Hundeernährung sind:
- Hunde sind Fleischfresser und benötigen Fleisch, um ihre Bedürfnisse an Nährstoffen zu decken.
- Eine vegane Ernährung kann zu Mangelerscheinungen beim Hund führen.
- Hunde können eine vegane Ernährung nicht gut verdauen.
So argumentiren wir dagegen:
- Obwohl Hunde fleischfressend sind, bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass sie keine vegetarische oder vegane Ernährung vertragen. Tatsächlich sind Hunde als Allesfresser in der Lage, eine breite Palette an Nahrungsmitteln zu verdauen. Darüber hinaus können Hunde alle notwendigen Nährstoffe aus einer pflanzlichen Ernährung beziehen, solange sie richtig zusammengesetzt ist.
- Eine vegane Hundeernährung kann tatsächlich zu Mangelerscheinungen führen, wenn sie nicht sorgfältig zusammengestellt ist. Aber das kann auch eine mit Fleisch. Es ist IMMER wichtig sicherzustellen, dass dein Hund alle notwendigen Nährstoffe wie Protein, Kohlenhydrate, Vitamine, Mineralien und Fette in ausreichender Menge erhält.
- Jeder Hund hat eine andere Verdauung, und daher verträgt nicht jeder Hund dieselben Zutaten gleich gut. Generell können Hunde sowohl pflanzliche als auch tierische Zutaten gut verdauen. Dies, weil sie sich die Verdauung des Hundes über die Zeit der Domestikation der Ernährung des Menschen angepasst hat.
Wie kann man eine vegane Hundeernährung erfolgleich umsetzen?
Eine vegane Hundemahlzeit sollte aus einer ausgewogenen Mischung von Kohlenhydraten, Proteinen, Fett, Vitaminen und Mineralien bestehen, um alle Nährstoffe zu liefern, die dein Hund benötigt. Hier einige Zutaten-Beispiele für die jeweiligen Komponenten:
- Protein
Eine gute Proteinquelle für Hunde sind beispielsweise Hülsenfrüchte, Tofu oder Tempeh, da sie alle essentielle Aminosäuren enthalten. Wichtig: Hülsenfrüchte sollten immer sehr gut gekocht sein oder aus der Dose kommen. - Kohlenhydrate
Brauner Reis, Quinoa, Haferflocken und Kartoffeln sind gute Kohlenhydratquellen und liefern Energie für deinen Hund. Auch hier gilt: Lieber verkochen als zu wenig gekocht verfüttern, da die Zutaten besser verdaut werden können. - Fette
Hunde benötigen Fett für eine gesunde Haut und Fell und zur Unterstützung der Organfunktionen. Gesunde Fette finden sich in Pflanzenölen wie Hanföl oder Leinöl, sowie in Nüssen und Samen. - Gemüse und Obst
Gemüse und Obst sollten regelmässig in der Hundeernährung (sowohl vegetarisch, vegan als auch mit Fleisch) enthalten sein, um deinem Hund Vitamine und Mineralien zu liefern. Karotten, grüne Bohnen, Brokkoli, Spinat, Kürbis und Beeren sind alle gute Optionen. Am besten schaust du bei der Wahl des Gemüses auf die Jahreszeit. - Ergänzung
Da Hunde einige Nährstoffe nur schwer aus pflanzlichen Quellen aufnehmen können, kann es hilfreich sein, Nahrungsergänzungen wie die von VegDog hinzuzufügen. Auf diese Weise bist du in Bezug auf Vitamine und Mineralstoffe zu 100% abgedeckt.
Die vegane Hundefütterung enthält neben etwa 30 Prozent Proteinen auch 30 Prozent Gemüse und ungefähr 37 Prozent Kohlenhydrate. Die restlichen zwei bis drei Prozent bestehen aus hochwertigen Speiseölen und Ergänzungen.
It’s all about the «Biologische Wertigkeit»
Um die Aufnahme pflanzlicher Proteine zu verbessern, ist es wichtig, ihre biologische Wertigkeit zu erhöhen. Biologische Wertigkeit, was ist das? Die Biologische Wertigkeit (BW) ist ein Mass für die Effizienz, mit der der Körper Proteine aus der Nahrung in körpereigenes Protein umwandeln kann. Je mehr essentielle Aminosäuren (Bausteine der Proteine) eine Zutat hat, desto besser kann das Protein vom Körper aufgenommen werden. Pflanzliche Proteine enthalten zwar auch alle essentiellen Aminosäuren, aber zum Teil in geringeren Mengen als tierische Proteine.
Nun wie lösen wir das Problem? Indem wir die Biologische Wertigkeit von pflanzlichen Proteinen durch Kombination mit anderen pflanzlichen Proteinquellen erhöhen. Zum Beispiel können Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen und Erbsen mit Getreide wie Reis oder Weizen kombiniert werden, um eine vollständiges Aminosäureprofil zu erreichen. Eine andere Möglichkeit, die biologische Wertigkeit von pflanzlichen Proteinen zu erhöhen, ist die Kombination von verschiedenen pflanzlichen Proteinquellen innerhalb einer Mahlzeit. Zum Beispiel kann man Tofu mit Nüssen und Samen kombinieren. Das Ganze Thema der biologischen Wertitkeit gilt übrignes auch für uns Menschen. 😉
Fazit
Eine vegane Ernährung für Hunde ist möglich, jedoch sollte sie gut durchdacht sein. Eine vegane Hundeernährung kann ökologisch und ethisch sinnvoll sein. Es gibt heute bereits viele vegane Hundefutter wie die von VegDog auf dem Markt. Wer selber kochen möchte, sollte sich diesen Blogartikel zu Herzen nehmen.